26. Juni 2015

Instagram

26. Juni 2015
12. Dezember 2019

Schicke Bildchen und was steckt dahinter?

Ich nutze Instagram seit ca. einem Jahr – warum? Wahrscheinlich aus dem selben Grund wie viele: Ich fotografiere gerne und Instagram ist ein Service der es einem sehr einfach macht. Es macht Spaß und dokumentiert ein bisschen das Leben, wie es an Einem vorbei rauscht.

Aber ist Instagram auch relevant fürs Geschäft? Um darauf zu antworten muss man „Geschäft“ definieren. Die wichtigste Frage hierbei: Wer ist die Zielgruppe? Um das Ganze ein bisschen zu vereinfachen, haben wir den Artikel in Business-to-Consumer (B2C) und Business-to-Business (B2B) Geschäftsmodelle aufgeteilt.

Die Instagram Benutzeroberfläche ist einfach und schnell zu bedienen

Die Instagram Benutzeroberfläche ist einfach und schnell zu bedienen

Einer Marke Leben einhauchen – Instagram für B2C Geschäftsmodelle

Der klassische B2C Bereich beschreibt Unternehmen, die direkt an den Endkonsumenten verkaufen. Dies umfasst z.B. alle Produkte im Supermarkt und Artikel, die man als Otto-Normalverbraucher kaufen kann und will. So zum Beispiel auch ein Kunde von uns, die Jute Bäckerei. Als die Gründer mit der Idee zu uns kamen, eine glutenfreie Bäckerei aufzumachen, rieten wir ihnen von Anfang an, alles zu dokumentieren. Und womit? Mit Instagram. Wir empfahlen Instagram aus dem einfachen Grund, weil die Fotos durch die Filterauswahl schnell und einfach sehr schick und stimmungsvoll aussehen. Und wer hat weniger Zeit als Gründer? Deswegen muss es schnell gehen. Instagram lässt sich einfach mit dem Facebook-Konto verbinden und schon landen die Bilder auf der Pinnwand der Bäckerei, wo schnell Interessierte folgten. Aber dazu wann anders.

Warum war das so wichtig für die Jute Bäckerei und warum hat es so gut funktioniert, was haben Sie gepostet? Im Prinzip haben sie sich selbst dokumentiert – von Anfang an, obwohl es noch nichts zu kaufen gab. Sie zeigten wie sie die Backstube herrichteten, die ersten glutenfreien Kuchen und Brote gebacken wurden und dokumentierten die Auswahl von Bio-Kaffees und Bio-Tees für das Café. Jeden Schritt in Richtung „weiter geht’s“. Am Anfang hat natürlich kaum jemand etwas davon mitbekommen. Aber nach einiger Zeit wurden immer mehr Leute aufmerksam und konnten dann auf dem Profil mehr sehen als nur das erste Foto von vor zwei Tagen. Jeder konnte amEntstehungsprozess teilhaben. Das schaffte Vertrauen und Verbundenheit. (Case-Study: https://instagram.com/jute_baeckerei/)

instagram-jute-baeckerei-profil

Instagram Profil der Jute Bäckerei

Das Instagram Profil/Portfolio dient aber nicht nur der Dokumentation. Es ist ebenso möglich, die Seele der Marke, die Emotionen zu zeigen. Ein Lebensgefühl oder die künstlerische Note. Um stimmungsvolle Fotos zu machen, sollte man auf ständige Logo- und Produkt-Fotografien verzichten. Stattdessen sollte man zeigen, was wirklich abgeht oder welches Leben die Marke führt (Lifestyle of the Brand). Trotzdem sollte man sich jedoch auf einen Stil einigen. Soll es besonders schrill und farbenfroh sein oder eher nur von vintage-angehauchten Fotos leben? So kann der Betrachter sich schnell & einfach damit identifizieren und fühlt sich nicht mit Werbung zugeballert. In nächster Zeit wird es bei Instagram auch sogenannte „sponsored Posts“ geben wie bei Facebook – dann wird sich zeigen, wer es schafft Follower oder einen Shitstorm herbei zu wirken.

Instagram selbst bietet einige Tipps auf dieser eigens dafür konzipierten Seite an: business.instagram.com/gettingstarted

Guten Montag, hier will man arbeiten – Instagram für B2B Geschäftsmodelle

Für den B2B Bereich ist es anders. Deren Kunden sind selbst wenig an hoher emotionaler Kommunikation interessiert, hier zählen harte Fakten. Natürlich nicht nur – auch hier ist eine zweite Ebene außerhalb der reinen informativen Kommunikation wichtig, aber dazu ein anderes mal. Die Kunden der B2B Kunden werden keine Instagram-Bilder sehen wollen – im schlimmsten Fall verliert man hierdurch an Seriosität. Wann wird es aber trotzdem relevant oder hilfreich?

Vielleicht will man mehr junge, dynamische Mitarbeiter und Auszubildende gewinnen oder auch die interne Firmenkultur  stärken oder fördern. An diesem Punkt kann man mit Instagram ansetzen und zeigen wie man arbeitet: wie wird geplant, welcher Tee wird getrunken (frischer Ingwer-Zitronen-Tee schaut sehr attraktiv aus) oder was erlebt man auf Geschäftsreisen. Dabei müssen und sollten natürlich keine Geheimnisse ausgeplaudert werden. Aber man kann zeigen, wie gearbeitet wird und so Mitarbeiter anziehen, die vielleicht aus einem weniger dynamischen und offenen Unternehmen raus möchten.

Auch hier sollte man sich im Allgemeinen auf ein paar Ziele festlegen, wie man sich zeigen möchte. Jung, schnelllebig und bunt? Bewusst, grün und gesund? Wenn alles gut läuft kann man auch seine eigenen Mitarbeiter dazu animieren mittels einem Hashtag mitzuposten. Allerdings sollte man vorher klarstellen was man zeigen kann und was nicht. Und niemanden zwingen.

Mit Liebe recherchiert und geschrieben von Miriam Horn-Klimmek

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